Urtinkturen

Alle Urtinkturen der Herbamed in einer übersichtlichen Liste

Wie wird eine Urtinktur hergestellt?

Am Anfang der pflanzlichen Urtinkturen steht immer die Pflanze. Die Urtinkturen werden nach den Vorschriften des deutschen homöopathischen Arzneibuchs (HAB) hergestellt und geprüft, wobei, soweit wie erlaubt, stets frische Pflanzenteile verwendet werden. Folgen Sie uns auch auf Instagram, auf dem sie Bilder zu aktuellen Produktionen finden #vomfeldindieflasche @herbamedag.

Woher stammen unsere Pflanzen?

Für unsere Urtinkturen verwenden wir nur Rohstoffe höchster Qualität. Das Pflanzenmaterial stammt dabei bevorzugt aus der Region, wo immer dies möglich ist. Viele unserer Urtinkturen werden aus wildgesammelten Pflanzen hergestellt. Unsere Wildsammler kennen die Orte, bei denen eine besonders hohe Qualität der Pflanzen vorliegt. Sie legen beim Sammeln sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit, so dass nie der ganze Bestand geerntet und nur das entnommen wird was mit der Natur in Einklang steht. Die ausgemachten Sammelplätze sollen schliesslich noch Generationen später ertragreich sein. Pflanzen wachsen in der Wildnis nur dort, wo sie die optimalen Bedingungen haben. Es muss die richtige Menge Sonnenlicht, Nährstoffe und Wasser zur Verfügung stehen. Die Natur bringt so die optimale Qualität hervor. Eine weitere Quelle des Pflanzenmaterials ist natürlich der Anbau von Heilpflanzen. Wann immer verfügbar, wird auf den biologischen Anbau aus der Region gesetzt. Die Bauern tüfteln zum Teil jahrelang, bis sie die optimalen Bedingungen für den Anbau gefunden haben. Je nach Pflanze braucht dies einige Anläufe, bis sie den hohen Qualitätsanforderungen der Herbamed gerecht werden. Die Ernte erfolgt in der Regel von Hand, da keine maschinellen Verletzungen den Pflanzen zugefügt werden sollen. Einige der Pflanzen kommen auch von Übersee, in Alkohol konserviert oder tiefgefroren, zu uns, weil sie bei uns nicht beheimatet sind und auch nicht kultiviert werden können oder dürfen. Wird getrocknetes Pflanzenmaterial, fachmännisch Droge genannt, benötigt, so setzen wir auf etablierte Lieferanten, welche sich spezialisiert haben.

Wie kommt nun die Pflanze in die Flasche?

Frischpflanzenproduktion

Die frisch geernteten Pflanzen gelangen auf schnellstem Weg zur Herbamed. Dort werden sie sofort zu einer Urtinktur verarbeitet. Doch bevor die Pflanze verarbeitet werden kann, muss sie alle Qualitätsprüfungen unserer Pflanzenspezialisten erfpllen. Es wird geprüft ob die Pflanzen stark verunreinigt, von Insekten oder Pilzen befallen sind, die Pflanzenart und -gattung und das Wachstumsstadium mit den vergebenen Parametern übereinstimmt. Eine anschliessende Bestimmung des Wassergehaltes der Pflanze gibt Auskunft darüber, wieviel Alkohol im späteren Verlauf des Prozesses eingesetzt werden muss. Die Verarbeitung der Pflanze kann nun erfolgen. Der Herbamed Mitarbeiter nimmt die Pflanze und zerkleinert diese mit dem grossen Cutter oder auch Blitz genannt. Diese Anlage ermöglicht es, die Pflanze mit hoher Geschwindigkeit innert Kürze zu verkleinern, ohne dass dabei das Pflanzenmaterial erhitzt wird und Schaden tragen könnte. Die zerkleinerte Pflanze wird in ein Chromstahlfass gegeben und mit Alkohol übergossen. Die Menge des Alkohols, wie schon erwähnt, berechnet sich aus der Restfeuchte der Pflanze. Ist die richtige Menge Pflanze und Alkohol im Fass, so wird dieses auf einen Mischer gespannt und durch mehrmalige Rotation gleichmässig gemischt. Die Urtinktur ist nun angesetzt. Jetzt braucht es Zeit, damit die Wirkstoffe der Pflanze herausgelöst werden. Dieser Teil des Prozesses wird Mazeration genannt. Hat sich die Urtinktur nun richtig entwickelt, so muss das Pflanzenmaterial von der Flüssigkeit getrennt werden. Dies geschieht mit Hilfe einer Presse, damit auch alle Wirkstoffe in die Urtinktur übergehen. Die Rohurtinktur ist nun hergestellt. Nun folgt noch der letzte Produktionsprozess – die Filtration. Die Urtinktur wird speziell filtriert, um die letzten Partikel zu entfernen, ohne dass dabei Wirkstoffe verloren gehen. Die Produktion der Urtinktur ist nun abgeschlossen, der Herstellungsprozess aber noch lange nicht.

Produktion aus getrocknetem Pflanzenmaterial

Bevor das gelieferte getrocknete Pflanzenmaterial (Droge) eingesetzt werden kann, muss es zuerst im Labor analysiert werden. Nur wenn dieses allen Qualitätsparametern gerecht wird, wird es für die Produktion verwendet. Je nachdem wie die Droge angeliefert wird, muss sie zuerst gemahlen werden. Die gemahlene Droge wird dann mit dem vorgeschriebenen Alkohol überdeckt und über Nacht vormazeriert. Anschliessend wird diese in einen Perkolator gefüllt und mit Alkohol überdeckt. Die Methode mittels Perkolation gilt als erschöpfende Variante, da frischer Alkohol ganz langsam durch die gemahlene Droge fliesst und die Wirkstoffe herauslöst. Es ensteht die Urtinktur. Abhängig von der Saugkraft der Droge, muss diese noch gepresst werden, damit die restliche Menge an Urtinktur gewonnen werden kann. Nach der Filtration wird die Urtinktur zur Prüfung in die Qualitätskontrolle gegeben.

Die Qualitätsprüfung

 Nun muss geprüft werden, ob die produzierten Urtinkturen den strengen Qualitätsanforderungen gerecht werden. Dazu wird ein Muster im Labor untersucht. Zu den Standardparametern gehören der Trockenrückstand, der Alkoholgehalt, die Identität, die Dichte, Pestizidkontrollen und mikrobiologische Verunreinigungen. Je nach Urtinktur kommen noch diverse weitere Prüfpunkte hinzu. Entspricht die Urtinktur den Anforderungen, so wird diese durch die fachtechnisch verantwortliche Person in der Herbamed für den Verkauf freigegeben. Die qualitativ einwandfreie Urtinktur wird im Lager der Herbamed kontrolliert eingelagert.

Abfüllung und Versand

 Sie haben nun die Möglichkeit die lagernde Urtinktur in der von Ihnen gewünschten Grösse zu bestellen. Die Urtinktur wird von Hand in die Flasche oder grösser Container abgefüllt und etikettiert. Anschliessend gelangt sie in die Warenausgabe, wo sie transportsicher verpackt und schnellstmöglich mit einem Versanddienstleister zu Ihnen transportiert wird.

Was bedeutet Urtinktur nach HAB?

 Das HAB ist das homöopathische Arzneimittelbuch. Darin sind in Verbindung mit der europäischen Pharmakopöe und dem deutschen Arzneimittelbuch alle Anforderungen an die Pflanzen, Urtinkturen und Prüfungen beschrieben. Eine für uns wichtigsten Abschnitte sind die Herstellungsanweisungen der Urtinkturen, wobei zwischen verschiedenen Vorschriften unterschieden wird:

Vorschrift

0 a
gemäss HAB

PRESSSAFT

Wird eine Urtinktur nach der Vorschrift 1a produziert, so erfolgt die Herstellung aus den pflanzlichen Presssäften. Dazu wird die Frischpflanze zerkleinert und direkt gepresst. Der Presssaft wird mit 90 % (v/v) Alkohol versetzt.

Vorschrift

0 b
gemäss HAB

MILCHSAFT

Bei der Herstellung nach Vorschrift 1b wird für die Herstellung der Milchsaft frischer Pflanzen verwendet. Der Prozess ist analog zur Herstellung nach 1a.Es wird Alkohol mit einem Gehalt von 36 % (v/v) eingesetzt.

Vorschrift

0 a
gemäss HAB

FRISCHPFLANZE

Die Vorschrift 2a wird bei der Verarbeitung von Frischpflanzen vorgeschrieben, welche weniger als 70 Prozent Presssaft enthalten und mehr als 60 % Feuchtigkeit. Die Herstellung erfolgt gemäss der beschriebenen Frischpflanzenproduktion mit einem Alkoholgehalt von 50 % (v/v).

Vorschrift

0 b
gemäss HAB

FRISCHPFLANZE

 Die Vorschrift 2b ist analog zur Vorschrift 2a, jedoch wird ein Alkohol mit einem Gehalt von 70 % (v/v) eingesetzt.

Vorschrift

0 a
gemäss HAB

FRISCHPFLANZE

 Dies ist bei der Herbamed die häufigste verwendete Vorschrift und gilt in der Regel für alle Pflanzen, welche ätherisches Öl oder ein Harz oder weniger als 60 % Feuchtigkeit enthalten. Die Herstellung erfolgt wie in der beschriebenen Frischpflanzenproduktion mit 90 % (v/v) Alkohol.

Vorschrift

0 b
gemäss HAB

FRISCHPFLANZE

 Der Prozess ist analog zur Herstellung nach 3a, jedoch wird ein Alkohol mit einem Gehalt von 80 % (v/v) eingesetzt.

Vorschrift

0 a
gemäss HAB

DROGE

 Für die Herstellung nach Vorschrift 4a wird die getrocknete Pflanze verwendet und mittels Perkolation extrahiert. Der Alkoholgehalt variiert je nach Produkt.

Vorschrift

0 b
gemäss HAB

TIERISCH

 Die Herstellung erfolgt mit tierischem Ausgangsmaterial mittels Mazeration oder Perkolation. Der Alkoholgehalt variiert je nach Produkt.

Vorschrift

0 b
gemäss HAB

CHEMISCH

 Als Ausgangstoff wird eine Chemikalie verwendet, die in Wasser oder in Alkohol gelöst wird.

Deutsch (Schweiz)